Chiclayo, Lambayeque, Tucume

Nach Galapagos gings mit dem Bus Richtung Peru. Benoit gab uns den Tip nach Chiclayo zu fahren, da dort in der Nähe coole Ruinen und Museen seien. Der Norden von Peru ist generell reich an archäologischen Schätzen, allerdings ist er noch nicht so gut erschlossen wie der Süden mit Machu Picchu.


After Galapagos we went by bus to Peru. Benoit gave us the tip to go to Chiclayo, where there are cool ruins and museums nearby. The north of Peru is generally rich in archaeological treasures, but it is not yet as well developed as the south with Machu Picchu.

Guayaquil - Chiclayo

Um 7 Uhr Abends gingen wir zum Busbahnhof in Guayaquil (riesig!! 3 Stöcke) und buchten kurzfristig einen Bus. 

Im Bus kam dann die grosse Überraschung, wir hatten die falschen Sitze gebucht! Anstelle liegend mit Beinfreiheit waren wir in der normalen Holzklasse und das für die nächsten 15 Stunden, horray! Leider waren die ganzen grossen Sitze schon ausgebucht und wir stellten uns seelisch-moralisch auf eine lange, unbequeme Fahrt ein. 

Um 2 Uhr morgens kamen wir an der Grenze an. Vor den langezogenen Gebäudekomplexen lagen eng aneinandergereiht Matratzen mit Flüchtlingen aus Venezuela und Kolumbien. Die Stimmung war etwas angespannt vorallem beim Grenzpersonal. 

Die Einreise war jedoch super simpel. Links der Schalter für die Ausreise, rechts die Einreise. Wir wurden auf kein Ausreiseticket geprüft, dafür durften wir wie in den USA unsere Fingerabdrücke hinterlassen und ein sexy Foto schiessen, so sexy wie man halt um 2 Uhr aussieht. 

Nachdem wir erfolgreich migriert sind gings auf Bussuche. Nach etwa einer halben Stunde öffnete unser Bus die Türen und wir wurden ein letztes Mal auf unsere Identität geprüft. 

Die Fahrt ging im dunkeln weiter und erstaunlicherweise konnten wir relativ gut schlafen, da die Strasse flach, geradeaus durch die Wüste führte. Letzteres verwirrte uns etwas, waren doch die ganzen Tourismus Bilder von Peru immer grün und bunt! 

Um 6 Uhr kamen wir müde aber erleichtert in Chiclayo an. Da es schon hell und busy war, entschieden wir uns zu unserer Unterkunft zu laufen und kein Taxi zu nehmen. Der Weg stellte sich jedoch als super mühsam heraus, aber nicht wegen der Strasse, sondern wegen den gefühlt 20'000 Taxis die hupend um unsere Gunst warben. 

Erst später fanden wir heraus, dass in Peru einfach für alles gehupt wird. Freunde begrüssen, Hunde oder Menschen von der Strasse verjagen, Ersatz fürs Blinken, bei Kreuzungen für das vorfahrtsrecht (wer zuerst hupt hat vorfahrt oder do) oder einfach als Anti-Agressionsmittel wie wir es kennen! Etwas genervt kamen wir bei Liam an, der uns freundlich begrüsste und gleich einen frischen Saft ohne Zucker (Danke!!!) machte, mmmh. 

Die nächsten Tage verbrachten wir bei ihm und seiner Tochter, denn die Umgebung von Chiclayo hat viel zu bieten. Die Stadt an sich ist nicht sehr berauschend, aber sie bringt einen von A nach B. 


We spent the next few days with Liam and his daughter in Chiclayo, because the surroundings have a lot to offer. The city itself is not very exhilarating, but it takes one from A to B. Liam was a wonderful host. When we arrived he made fresh pineapple juice without sugar (thank you!!!) for us, yummy. 

El Senior de Sipán

The museum of royal tombs

Mit Elmer aus Holland, der ebenfalls bei Liam übernachtete, machten wir uns nach einem leckeren Frühstück auf nach Lambayeque. Dort ist das Museum der Königsgräber von Sipán. 

1987 hatten sich einige Grabräuber um ihre Funde gestritten, weshalb die Polizei einschreiten musste. Diese Informierte die Behörden, worauf sie mehrere Grabstätte fanden. Die Funde sind im Museum in Lambayeque ausgestellt und das war echt beeindruckend.  

Da keine Kameras erlaubt waren gibts keine Bilder. Allerdings gab es in Chiclayo selbst eine Art Park mit vielen Statuen zu diesem Thema, weshalb wir diese jetzt hier hochladen. 


With Elmer from Holland, who also stayed with Liam, we headed to Lambayeque after a delicious breakfast. There we visited the Museum of the Royal Tombs of Sipán. 

In 1987, some grave robbers had a “mild” misunderstanding over their finds, which is why the police had to step in. They informed the authorities, whereupon they found several burial sites. The finds are on display at the museum in Lambayeque and that was really impressive.  

Since no cameras were allowed there are no pictures. However, there was a kind of park in Chiclayo itself with lots of statues on the subject, which is why we are now uploading them here. 

Das beeindruckendste Grab war das des Señor de Sipán, dem Herrscher. Sein Schmuck war mehrheitlich aus Gold, Silber, Kupfer und edlen Steinen. Neben vielen Grabbeigaben wurden auch Leichen von 3 Frauen und ein Kind gefunden, der Chef der Armee und ein Soldat ohne Füsse am Grabeingang. 

Unter diesem Grab fanden sie den alten Señor de Sipán, vermutlich sein Vorgänger. Dieser hatte echt geilen Körperschmuck und zwar eine Art Halskrause, die einem Oktopus gleich kam. 

Ein weiteres Grab gehörte vermutlich einem spirituellen Führer. Dieser hatte ebenfalls sehr detaillierte und filigran verarbeitete Schmuckstücke. 

Sehr spannend waren die ganzen Abbildungen der Götter, von welchen ebenfalls grosse Statuen im Park erbaut wurden. Unser Liebling: der Krabben Typ!

Der Legende nach stammen die Gründer der Moche Kultur von Überseh. Neuste Gen-Analysen haben ergeben, dass das durchaus stimmen könnte. Teile der Überreste stammen von Kaukasiern.

Die Fotos von den Gefässen stammen aus dem Brüning Museum in Lambayeque. 


The most impressive tomb was that of the Señor de Sipán, the ruler. His jewellery was mostly made of gold, silver, copper and precious stones. In addition to many grave goods, bodies of 3 women and one child were also found, the head of the army and a soldier without his feet at the grave entrance. 

Under this tomb they found the old Señor de Sipán, presumably his predecessor. This one had a really funny body jewelry, a kind of neck brace that looks like an octopus. 

Another tomb presumably belonged to a spiritual leader. This one also had very detailed and filigree processed pieces of jewellery. 

For us the depictions of their gods were very exciting, of which also large statues were built in the park. Our favorite: The crab guy!

According to legend, the founders of the Moche culture came from oversea. The latest gene analyses have shown that this might be true. Some remains they found had Caucasian origin.

The photos of the vessels were from the Brüning Museum in Lambayeque.

Die Moche Kultur

Rund um Chiclayo und Trujillo war die Moche Kultur ansässig. Diese war hoch entwickelt und sehr religiös. Nachdem sie Jahrzehnte lang ihren Göttern Opfer erbrachten (Menschen und Tiere) und dennoch mehrere El Niños ihr ausgeklügeltes Bewässerung System zerstörten (Wüstenregion!) und danach mehrere Trockenperioden folgten verschwand die Kultur. Die einen behaupten die Bevölkerung hatte die Schnauze voll vom religiösen Klimbim, die anderen glauben sie haben durch die vielen Menschenopfer sich ihrer eigenen Nachkommen beraubt und so für ihren Untergang gesorgt. Fakt ist viele der Kulturen in dieser Region haben sich um die spärlichen Ressourcen bekriegt.

 

Pyramids of Tucume

Am nächsten Tag wollten wir noch unbedingt die Pyramiden von Tucume anschauen. Diese stammen von der Sicán Kultur (japp, ist nicht die gleiche wie oben!) die sich nach dem Untergang der Moche Kultur weiter ausdehnte, bevor sie ebenfalls verschwand. Wohl wegen der Ankunft der Spanier, die mit ihren fremden Pferden und Rüstungen wie Götter ausgesehen haben und deshalb für Angst und Schrecken bei den Sicáns gesorgt haben. Fakt ist, dass in Tucume über 100 Menschenopfer gefunden wurden. Als das nichts half wurden die Pyramiden angezündet und der Ort verlassen. 


The next day we really wanted to look at the pyramids of Tucume. These were built by the Sicán culture (yap, is not the same as above!), which continued to expand after the fall of the Moche culture until they also disappeared. Probably because of the arrival of the Spanish, who looked like gods with their strange horses and armor and therefore caused fear and terror at the Sicáns. The fact is that more than 100 remains of human sacrifices have been found in Tucume. When that did not help, the pyramids were lit on fire and the place abandoned. 

Es handelt sich um die grösste bekannte Ansammlung von Pyramiden aus ungebrannten Lehmziegeln aus präkolumbianischer Zeit. Es werden 26 grosse Pyramiden gezählt; insgesamt gibt es aber etwa 260 Stück in diesem Gebiet. Die höchste misst aktuell noch etwa 30 m und wird „Huaca 1“ genannt. Von der Grösse her noch beeindruckender ist die „Huaca Larga“, die mit einem Grundriss von 700 mal 280 Meter eine der grössten Pyramiden der Welt ist. 

(Zum Vergleich: Cheops-Pyramide 230 m × 230 m; Pyramide von Cholula 450 m × 450 m.) 


It is the largest known collection of pyramids made of unburned mud bricks from pre-Columbian times. 26 large pyramids are counted; In total, however, there are about 260 pyramids in this area. The highest currently measures about 30 m and is called "Huaca 1." Even more impressive in size is the "Huaca Larga," which with a floor plan of 700 by 280 meters is one of the largest pyramids in the world. 

(For comparison: Cheops Pyramid 230 m × 230 m; Pyramid of Cholula 450 m × 450 m.)