The long road to Santiago

Für eine lange Zeit reisen klingt immer wie ein wahrgewordener Traum. Die Realität ist jedoch nicht so verträumt wie man denken würde. Ständig auf der Achse zu sein fordert seinen Tribut, geistig als auch körperlich. Vor allem unsere Reise in Patagonien entleerte unsere Batterien schneller als wir erwarteten, weshalb die folgenden Inhalte vielleicht ein bisschen deprimierend klingen, aber wir sind OK ;)

Traveling for a long time always sounds like a dream come true. The reality however isn't as dreamy as one would think, being constantly on the road takes its toll, mentally as well as physically. Our road trip especially in Patagonia drained our batteries faster than we anticipated. Thus the following content might sound a bit depressing, but we are OK ;)

Drive Baby Drive

Das grösste Problem, um von El Chaltén in den Norden zu kommen, ist die schlechte Strasse. Die Ruta 40, berüchtigt für ihre langen Schotter Abschnitte und so üblen Belag, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 30-40km/h verringert wird. Stellt euch 300km Ganzkörpervibrationen und gelegentlich harte Schläge vor, so schwer, dass eine unserer Lebensmittel-Boxen zerbrach. 


The biggest issue to get to the North from El Chaltén is the bad road. The Ruta 40, famous for her heavy gravel and badly damaged pavement that reduce the average speed to 30-40km/h. Imagine 300km of full body vibration and occasionally hard drops, so hard that one of our food boxes broke.

Irgendwann erreichten wir spät abends eine Tankstelle und legten uns aufs Ohr. Die Sterne funkelten als wäre die Welt in Ordnung, doch wir waren es nicht. 


Eventually late at night we arrived at a gas station to call it a night. The stars twinkled like the world was fine but we weren't. 

Unser nächstes Ziel war der See Buenos Aires. Die Strasse wurde nicht besser und die Tankstellen waren Mangelware. Als wir endlich bei der nächsten ankamen, hatte diese kein Benzin mehr. Wir sollen bis am Abend warten, hiess es. Dazu hatten wir aber weder Lust noch die Nerven. Zudem war es unglaublich heiss und eine Garantie, dass heute noch Benzin geliefert wird, gab es nicht. Also versuchten wir es auf gut Glück und erreichten gerade noch die nächste Stadt.


Our next destination was Lago Buenos Aires. The road wasn't getting any better and the gas stations were scarce. The one small gas station between the cities had no gas left so they told us to wait until the evening. We were not keen on waiting the whole day in the blazing heat with no guarantee whatsoever. So we decided to just try whether we would reach the next city or not… luckily we managed. 

Endlich konnten wir die Grenze überqueren nach Chile Chico. Die Strasse war neu und wir freuten uns schon aufs weiterreisen. Die Grenzkontrolle war dann auch ein Klacks, waren wir doch schon geübt im Van vorzeigen. 


Finally we could cross the border to Chile at Chile Chico. The road was new and well done and our mood lifted. The border control was a piece of cake, within 15 minutes we were through. 

In Chile Chico kauften wir ein und machten uns auf zur berühmten Carretera Austral, so schön, dass jeder mit funkelnden Augen davon schwärmte. Wir waren schon fast aus dem Häuschen bis wir vor einem Hügel voller… Kies… standen.

Zum Glück schaffte es Michael über den Hügel, allerdings war kein Ende der Kiesstrassen in Sicht. Zumindest für die nächsten Tage. Unsere Motivation sank ins bodenlose aber was blieb uns anderes übrig? Wir konnten nicht einfach den Van irgendwo deponieren… Also nahmen wir die lange Fahrt mit Rückenschmerzen auf uns und folgten der wunderschönen Landschaft mit steilen Klippen, tiefblauen Seen und schneebedeckten Gipfeln in der Ferne. 

In Chile Chico we bought new food and made our way to the famous Carretera Austral, so beautiful that everyone we met had stars in their eyes. We were excited until we reached the first hill full of… gravel… to pass. 

We made it up and the gravel road never stopped for the upcoming days. Our will to go on crumbled, but what other option was there? We couldn't just dump the car… so we endured the long hours with back pain and continued along the bumpy road and really really pretty landscape: steep cliffs, a deep blue lake with islands and snow capped mountains in the distance. 

Die Vegetation erinnerte uns stark an Norditalien mit vereinzelten grossen Pinien zwischen der sonst eher trockenen, gelben Landschaft mit runden Büschen. Wir fuhren durch schmale Strassen entlang steiler Klippen. Leider gab es kaum Stoppmöglichkeiten, um die Aussicht zu bewundern. Plötzlich sahen wir eine riesige Rauchwand über den See wehen. 


The vegetation reminded us of North Italy with occasional large pine trees among the usually dry yellow landscape with green round bushes. We passed through narrow roads along steep cliffs. Sadly there were barely any pullouts to stop and admire the view. Suddenly we saw a huge smoke screen blowing over the lake. 

Wir hielten im nächsten Dorf an und fragten, ob unser Ziel "Puerto Rio Tranquillo" von einem Feuer betroffen war und ob wir es erreichen können. Sie sahen uns fragend an. Feuer? Wo? Auch die Polizei war verwirrt und wusste nichts von einem Brand. Im Ernst? Der Rauch war nicht schwer zu übersehen. Aber da niemand etwas wusste, fuhren wir auf gut Glück weiter. 

Der Rauch wurde dichter und plötzlich waren wir mittendrin. Feuerwehrleute blockierten die Strasse vor uns und auch andere Autos blieben stehen. Wir warteten für etwa 5-10 Minuten, bis uns die Feuerwehrleute signalisierten, ihnen zu folgen. Wir fuhren los und heilige Sch... das Feuer war buchstäblich direkt neben der Strasse! 

We stopped at the next village and asked if our destination "Puerto Rio Tranquillo" was affected by fire and if we could reach it. They looked at us funny. Fire? Where? Even the police was confused and knew nothing of a fire. Seriously? The smoke was not hard to miss. Since no one knew anything, we continued.

The smoke became more dense and suddenly we were in it and the road in front of us was blocked with firefighters on the road. Other cars stopped too. We waited for about 5-10 minutes until the firefighters signed to follow their car. We did so and holy sh… the fire was literally right next to the road… 

In Puerto Rio Tranquillo angekommen, war fast alles geschlossen. Der Strom war weg wegen dem Feuer, nur ein kleines Restaurant mit Generator war noch geöffnet. Seltsamerweise waren die Leute die Ruhe in Person. Am nächsten Tag schien auch alles wieder wie normal. Alle Restaurants waren geöffnet, also dachten wir, der Strom ist wieder da. Dem war nicht so. Die Chilenen sind sich einfach an Stromausfälle gewöhnt, weshalb sie damit locker umgehen können. Sehr beeindruckend! 


Arriving in Puerto Rio Tranquillo almost everything was closed. The power was gone due to the fire. Only one little restaurant that had a generator was open. Oddly the people seemed very calm. The next day everything was back to normal again. All the restaurants were open, so we thought, the power was back on. It wasn't, the Chileans are just so used to blackouts that they can work around it. Very impressive. 

The marvelous marble rock

Wir entschieden uns für eine Bootsfahrt zu den berühmten Marmorfelsen. Das Wetter war sonnig und das kleine Boot brachte uns sicher ans nächste Ufer. Wir hielten zuerst bei einem Schiffswrack, das wir auf eigene Faust erkunden konnten. Leider war die Erklärung auf Spanisch. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht bewusst, dass die Chilenen ein sehr einzigartiges Spanisch haben. Nicht nur einen Akzent, sondern auch komplett andere Worte. Wir haben entsprechend fast nichts verstanden… was hat es mit dem Wrack auf sich? Und warum ist es hier? Wir haben keine Ahnung! 


We decided on a boat trip to the marble rocks. The weather was sunny and the tiny boat was riding the waves smoothly. We first stopped at a shipwreck that we could explore on our own. Sadly the explanation was in Spanish and by that time we hadn't yet figured out that the Chileans have a very unique Spanish, not just an accent but completely different words. So we practically understood nothing… Why was there a wreck? And why is it there? We have no idea! 

Danach machten wir uns auf den Weg zu dem Marmorfelsen. Wir dachten, es war nur ein grosser Felsen, aber nein, es war die ganze Küste. Die Farben waren erstaunlich und sowohl Rado als auch Dani kamen in einen Bilderschiesswahn. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, wie unsere Taschenlampen zu benutzen oder Nahaufnahmen der Steine. Es war toll! Die Bilder danach auszusortieren eher weniger ;)


Then we headed for the marble rock. We thought it was just one big marble rock but nope, it was the whole coast. The colors were amazing and both Rado and Dani came in a picture shooting frenzy. We tried different things like using our flashlights or getting close to the stones. It was great! Sorting the pictures out afterwards wasn't, oh well ;) 

Die Marmorklippen und -felsen hatten auch viele verschiedene Gesichter: Hund, Dinosaurier, Scream-Maske, Star Wars Stormtrooper, Skorpione etc. Könnt ihr ein paar davon auf den Bildern entdecken? 


The marble cliffs and rocks had also many different faces: dog, dinosaur, scream mask, star wars stormtroopers, scorpions etc. Can you see a few of these below? 

Die Marmor-Kathedrale war wunderschön, das blaue Wasser des Sees brachte wirklich die verschiedenen Farben im Stein zum Vorschein. Kein Wunder, dass es ein sehr beliebter Touristen-Hotspot ist. Es gab überall Boote, man musste schnell sein, um einen Schnappschuss zu bekommen, ohne jemanden auf dem Bild zu haben. 


The marble cathedral was beautiful, the blue water of the lake really brought out the different colours in the stone. No wonder it is a very busy tourist hot spot. There were boats everywhere, you had to be quick to get a shot without someone in the picture. 

Der Rückweg wird ein bisschen holprig, sagte der Fährmann... "Ein bisschen" war die Untertreibung des Jahres. Die Wellen stiegen, der Wind peitschte und wir krallten uns an unserer Sitzbank fest als ob unser Leben davon abhing. Die Schläge waren so heftig, dass wir gelegentlich hochgehoben wurden und hart auf die Sitzbank schlugen. Das Wasser spritzte um uns herum und fühlte sich dank der steifen Brise an wie Nadeln auf der Haut. Als wir endlich das Ufer erreichten, waren wir müde, durchnässt und halb erfroren. Obwohl wir einen Regenmantel und darunter unsere Regenjacke und Kappe an hatten. Wir entschieden uns in einem Restaurant aufzuwärmen und danach weiterzufahren. 


The way back will be a bit rough, they said… "A bit" was the understatement of the year. The waves grew, the wind blew and we were holding on to our seats for dear life. The bumps were so heavy that we occasionally would get lifted up and hit the bench hard when the next wave arrived. The water splashed around us and due to the strong wind it felt like needles biting your skin. When we reached the shore we were tired, soaked and freezing, even though we had a raincoat that went to our ankles, a rainjacket and a hat. We decided to warm ourselves up in a restaurant and continue our journey later on. 

Als wir aus Puerto Rio Tranquillo fuhren, versuchten Dutzende von Menschen, einen Mitfahrgelegenheit zu finden. Da der Waldbrand die Strasse nach Süden blockierte, kamen nicht viele Autos durch. Da wir nur noch einen Sitzplatz frei hatten, nahmen wir den ersten Anhalter mit, ohne zu ahnen, was auf uns zukommt. 


When we drove out of Puerto Rio Tranquillo there were dozens of people trying to hitchhike. Since the bushfire blocked the road to the south, not many cars came through. As we got only one seat left we picked the first single guy up, not knowing what would follow… 

How we broke the law and got a son

Der nette Kerl hiess Ofek. Was für ein spezieller Name, dachten wir. Er kam aus Israel und konnte nicht glauben, dass er der erste Israeli war, den wir bisher auf dieser Reise trafen. Da wir in der Regel nicht in Hostels blieben, trafen wir nicht viele junge Leute. Als wir über unsere Reise sprachen, erzählte er uns, dass er mit Freunden unterwegs war und in einem verlassenen Haus übernachtete. Wie Bitte? Er lachte, habt ihr so etwas noch nie gemacht? Nope, haben wir nicht. Aber coole Idee, wenn man den Mut dazu hat! 

Sie hatten versucht vom Haus nach Norden eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern, aber alle vorbeifahrenden Autos waren bereits voll. Deshalb trennten sie sich und Ofek fuhr zurück in die nächste Stadt, um seine Chancen zu erhöhen. Clever! Eine halbe Stunde später sahen wir seine Freunde, Dikla und Erel, immer noch auf der Strasse am "Autostöpple". Wir boten ihnen unser Bett im hinteren Teil des Autos bis zur nächsten Stadt an. Ziemlich illegal, aber egaaal! Sie waren super glücklich und obwohl die Strasse übel war, in guter Gesellschaft vergeht die Zeit bedeutend schneller. 


The friendly guy's name was Ofek. What a special name we thought. He was from Israel and couldn't believe that he was the first Israeli that we met so far on this journey. As we usually didn't stay in dorms we did not get to meet many young people. When we talked about each others journey he told us that he was traveling with friends and stayed at an abandoned house overnight. Whut? He laughed, you guys never did something like that? Nope we didn't, but what a cool idea, if you have the guts for it! 

They tried to hitchhike north from the house but all the cars that drove by were already full. That's why they split up and Ofek hitchhiked back south to the next town to increase his chances to get a ride. Smart! Half an hour later we saw his friends, Dikla and Erel, on the street still trying to get a ride for hours. We offered them our bed in the back of the car until the next town. It's rather illegal but who cares, right?! They were super happy and even though the road was shitty, with good company it was only half as tiring. 

Wir kamen in Cerro Castillo an, wo wir den letzten von Ofeks Freunden, Nadav, trafen. Als Dankeschön wollten sie für uns kochen, leider klappte es an diesem Abend aber nicht. Am nächsten Tag war eine Wanderung auf den Cerro Castillo geplant, doch nach einer eiskalten Nacht ohne viel Schlaf, entschieden wir uns dagegen. Nachdem wir erfolglos ein nettes, gemütliches Restaurant suchten für unser Frühstück, packten wir unsere sieben Sachen und fuhren nach Coyhaique wo ein nettes Airbnb mit warmer Dusche auf uns wartete. 


We arrived in Cerro Castillo where we met the last of Ofeks friends, Nadav. They wanted to cook dinner for us as a thank you but it didn't work out that night. We planned on hiking the Cerro Castillo the next day but the night was freezing and we couldn't sleep well. We tried to find a nice and cozy restaurant to eat in the morning but after that didn't work out we decided to travel on to Coyhaique, where a nice Airbnb with a warm shower awaited us. 

Coyhaique war eine der Städte, über die wir in einem der Flugmagazine viel gelesen haben. Es war ziemlich busy mit Touristen und hatte eine Menge netter Ess- und Sightseeing-Möglichkeiten. Wir assen in einigen dieser Lokale und genossen lokal gebrautes Bier. 


Coyhaique was one of the cities we read loads about in one of the flight magazines. It was quite busy with tourists and had a lot of nice food and sightseeing choices. We ate at some of these places and enjoyed locally brewed beer!

Es gab einen kleinen Nationalpark in der Nähe, den wir am nächsten Tag erkundeten. Am Eingang fragten uns die Jungs, welche Route wir gehen wollten und wo wir herkommen. Obwohl wir Ausländer waren, gaben sie uns die billigeren Tickets für Einheimische und meinten: Wenn jemand fragt, ihr seid aus Chile. Cool! Wir gingen um den winzigen See herum und besuchten einige Aussichtspunkte. Eine grössere Wanderung wäre ebenfalls möglich gewesen, aber wir waren beide nicht in der Stimmung.

There was a tiny national park nearby which we checked out on the next day. At the entrance the rangers asked us which course we wanted to walk and where we're from. Even though we were foreigners they gave us the cheaper tickets for locals and said: if someone asks, you're from Chile. Nice! We walked around the tiny lake and visited some viewpoints. There was a bigger hike possible but we both were not in the mood. 

Am Abend bekamen wir eine Nachricht von Ofek, sie hatten ebenfalls Coyhaique erreicht und übernachteten in einer Jugendherberge. Sie fragten, ob wir mit ihnen zu Abend Essen möchten und luden uns zu Shakshuka ein. Es ist simpel aber köstlich. Wir unterhielten uns stundenlang und beschlossen, gemeinsam nach Chaitén zu reisen, wo wir eine Fähre nach Puerto Montt nehmen würden.

In the evening we got a message from Ofek, they reached Coyhaique too and stayed at a youth hostel. They asked if we could join them for dinner. They cooked Shakshuka for us which was delicious. We talked and talked for hours and decided to travel together all the way to Chaitén, where we would take a ferry to Puerto Montt. 

Am nächsten Morgen startete unser grosser Gruppenausflug. Alles wurde irgendwo im Auto verstaut und los gings. Auf dem Weg nach Puyuhuapi hielten wir an einem Wasserfall und einem See. Das Wasser war so still, dass es zum perfekter Spiegel wurde. Wir versuchten, den geschlossenen "verzauberten Wald" zu bewandern, aber leider war die Brücke über den Fluss weg. Kurz vor der Stadt hielten wir für eine Toilettenpause an, als wir plötzlich Delfine im Wasser sahen.


The next morning we got ready for our big group road trip. Everything got stowed away somewhere in the car and we rolled on. On the way to Puyuhuapi we stopped at a waterfall and a lake. The water was so still that it became a perfect mirror. We tried to hike the closed enchanted forest walk but sadly they removed the bridge over the river. Shortly before the city we stopped for a toilet break when we suddenly saw dolphins in the water. 

Wir suchten nach einem guten Campingplatz und beschlossen in der Nähe des Strandes zu bleiben, geschützt von Büschen. Unsere Freunde stellten die Zelte auf und kochten. Wieder unterhielten wir uns stundenlang (leider hatte Dani starke Kopfschmerzen und ging früh ins Bett) und nach ein paar alkoholischen Getränken entschieden sich alle während 10 Minuten nur Spanisch zu sprechen. Nadav war plötzlich still und Erel und Ofek sagten nur, was sie auf Spanisch sagen konnten, was zu einer aberwitzigen Diskussion führte. Rado blieb noch für ein paar tolle Nachthimmel Bilder wach. 


We searched for a good camping space and decided to stay close to the beach, a bit sheltered by bushes. Our friends set up the tents and cooked. Again we talked for hours (sadly Dani had a strong headache and went to bed early) and after a few alcoholic beverages everyone decided to only speak Spanish for 10 minutes. Nadav was quiet after that and Erel and Ofek just said whatever they were able to say in Spanish, it was hilarious. Rado stayed up for a few night sky pictures which came out great. 

Chaitén hat einen weiteren aktiven Vulkan und natürlich: heisse Quellen. Alle wollten eine Dusche und ein schönes Bad, also fuhren wir zum einzigen offenen Bad und zahlten einen überraschend hohen Eintritt. Leider gab es nur 2 Pools und nur einen winzigen Duschvorhang mit kaum Wasser. Auch kein Schatten von der intensiven Sonne und kein kaltes Wasser zum abkühlen. Egaaaal…

Am nächsten Tag holten wir unsere Freunde um 6 Uhr morgens ab für die Vulkanwanderung. Die Luft war noch feucht und die Blätter nass vom nächtlichen Regen. Wir wanderten zu einem winzigen Wasserfall und wurden dabei ziemlich nass.


Chaitén has another active volcano and of course: hot springs. Everyone wanted a shower and a nice bath so we drove up to the only open one and payed a surprisingly high amount to enter. Sadly there were only 2 pools and only a tiny shower curtain with barely any water coming out. Also no shade from the intense sun and no cold water basin to cool down, it wasn't really relaxing.

The next day we picked our friends up at 6 in the morning and left for the volcano hike. The air was still humid and the leafs damp from the nightly rain. We hiked to a tiny waterfall and got quite wet.

Die Vulkanwanderung war nicht lang, nur steil: 650 Höhenmeter in 2.2km. Zu Beginn trafen wir auf viele kleine Stufen, danach grosse und dann riesige. Zu diesem Zeitpunkt fragten wir uns, wie kleine Leute den Hügel hinaufsteigen sollen… kletternd?


The volcano hike wasn't long, only steep. 650m in 2.2km. At first there were many tiny steps, then they became big steps, like really big. By that time we were wondering how tiny people get up the hill, by climbing?

Wir drehten uns oft um und bestaunten das Tal und die toten Bäume um uns herum an. Es war wunderschön, bis auf nervige grosse Fliegen die um uns herum surrten. Der letzte Teil war hauptsächlich Kies und sehr steil. Am Ende sahen wir die dampfende Spitze des Vulkans und einen riesigen Kraterring vor uns.


We often turned around and looked at the valley below and the dead trees around us. It was beautiful except for the annoying big flies that constantly flew around us. The last part was mostly gravel and super steep. At the end we saw the steaming top of the volcano and a huge crater ring in front of us.
Wieder unten näherte sich unsere gemeinsame Reise mit Ofek & Freunden dem Ende zu. Am Nachmittag fuhren wir sie zum nächsten Anhalterspot und verabschiedeten uns. Ofek wurde unser “Adoptivsohn” und wir versprachen uns einander eines Tages entweder in der Schweiz oder in Israel wieder zu treffen.

Our journey with Ofek & friends was ending. In the afternoon we took them to the next pick up location and said goodbye. Ofek became our son by heart and we promised each other to meet again in either Switzerland or Israel someday.
 

The big ferry ride

Um 9 Uhr morgens hatten wir unsere Fähre nach Puerto Montt. Kurz nach unserer Ankunft gaben das Personal bekannt, dass es erst um 2 Uhr nachmittags los geht. Zuerst dachten wir es war 12 Uhr (doce) gemeint, aber es war tatsächlich 14 Uhr (dos). Oh Mann... Aber zum Glück hatten wir ein Wohnmobil: Wir entspannten in unserem Bett, kochten zu Mittag und warteten auf die Ankunft der Fähre.

Auf der Fähre wurde dann unser Transporter angeschnallt und wir konnten auf einem der oberen Decks Klippen, Berge und seltsame Inseln in der Ferne geniessen.


At 9 in the morning we had our ferry to Puerto Montt. Shortly after we arrived they announced that it won't depart until 2 o'clock in the afternoon. At first we thought she said 12 (doce) but she actually meant 2pm (dos). Oh man… But luckily we had a Motorhome: we chilled in our bed, cooked lunch and waited for the ferry to arrive.

On the ferry our van got strapped to the boat and we could sit on one of the upper decks to enjoy the view of cliffs, mountains and strange islands in the distance.

Als es dunkel wurde, zogen wir ins Innere, wo sie einige Kitsch-Filme zeigten. Naja, City of Angels ist nicht schlecht. Schliesslich erreichten wir Puerto Montt gegen 22 Uhr. Wir fanden kein gutes Airbnb oder ein Campingplatz, also fuhren wir in die Nacht hinein zu unserem nächsten Ziel Puerto Varas, wo wir an einer Tankstelle übernachteten.


When it got dark we moved inside where they showed some sappy movies. Well, to be honest, City of Angels is quite good. Finally we reached Puerto Montt at around 10pm. We did not find a good Airbnb or campground so we drove into the night to our next destination Puerto Varas where we parked at a gas station.

Let's eat some "Kuchen"

Am Morgen gingen wir nach Petrohué auf der Suche nach Wasserfällen und Vulkanen, aber was wir fanden, war "Kuchen". Fast überall entlang der Strasse waren Schilder auf Deutsch die Kuchen anpriesen. Unsere Neugier war geweckt, also hielten bei einem der kleinen Cafés, die Lamas und Alpakas hatten. Der Besitzer erklärte uns, dass 1848 viele Deutsche mit Hilfe der Regierung als Bauern nach Chile kamen. Mit der Zeit beeinflussten sie die Kultur Südchiles, vor allem in den Provinzen Valdivia, Osorno und Llanquihue. Wir probierten eine lokale Beere namens “Murta”. Sie hatten einen speziellen Eigengeschmack, aber zusammen mit anderen Beeren war der Mix der Hammer.  


In the morning we went to Petrohué looking for waterfalls and volcanos but what we found was "Kuchen" (German for Cake). Almost everywhere along the road we saw signs in German. Our curiosity got the better of us and we stopped at one of the little Cafés that had llamas and alpacas. The owner explained that in 1848 many Germans came to Chile, with the help of the government, as farmers. With time, they influenced the culture of southern Chile, mainly in the provinces of Valdivia, Osorno and Llanquihue. We tried a local berry called murta, it had a very special taste but mixed with other berries it was delicious.

Unser Ziel für heute: der Saltos de Petrohué. Ein Wasserfall der recht hübsch sein soll. Leider waren tausende andere Touristen ebenfalls vor Ort. Kaum waren wir drin mussten wir hunderten von Selfiesticks and schleichenden Grossfamilien ausweichen. Nach 10 Minuten wären wir am liebsten schon wieder raus, aber ganz nach dem Motto "Wir sind nur einmal hier!" kämpften wir uns bis zur Cascada de los Enamorados durch und danach zum donnernden Wasserfall im Osten mit dem Vulkan Osorno im Hintergrund.


Next was Saltos de Petrohué. A waterfall worth visiting they said. Sadly thousands of other people thought the same. As soon as we entered, we had to avoid getting hit by selfie sticks and pass lingering families. After 10 minutes we wanted to leave but our travelling spirit kicked in: you are only here once! So we fought our way through to the Cascada de los Enamorados and further on to the thunder clapping waterfall in the north with the volcano Osorno towering behind it.

Etwas energielos nach den ganzen Menschenmassen machten wir beim See Todos Los Santos einen kurzen Halt und planten unseren nächsten Übernachtungsstop. Wir lasen etwas über ein tolles kleines Hotel in der Nähe, wir versuchten unser Glück. Der Besitzer hatte Platz, der Preis war jedoch recht hoch. Als er unser Camper sah fragte er ob wir nicht einfach seine Dusche und Strom nutzen möchten? Das war bedeutend günstiger. Dankend nahmen wir an und genossen eine tolle Dusche und nette Gesellschaft.


Drained we stopped at the lake Todos Los Santos and planned our stay for the night. We read something about a nice hotel up the road. We tried our luck and there were rooms available, however a bit over our budget. The owner saw our camper and asked if we just want to just use his shower and power instead, which was considerably cheaper. We were more than happy to agree and enjoyed a great shower and nice company.

Nach einer erfrischenden Nacht machten wir uns auf zum Rincón Las Cascada Wasserfall. Der soll gratis sein und hoffentlich etwas weniger überlaufen. Beim Eingang dann die Überraschung, man muss sich registrieren und eine Spende abgeben… huh?! 2000 Pesos ärmer watschelten wir den versumpften und rutschigen Wegen entlang bis zur Cascada. Kurz vor dem Wasserfall machte Rado's Kamera Akku schlapp so gibt es leider nur noch Handy Fotos. Zurück in der kleinen Stadt trafen wir auf deutsche Küche mit leckerem Himbeer Frappé und tollem Blick auf den Vulkan Osorno.


After a refreshing night we made our way to Rincón Las Cascada another waterfall which is supposed to be free and not as crowded. Surprisingly at the entrance we had to register and leave a donation.. Er…?! 2000 Pesos left our pocket and we marched on muddy and slippery paths towards the waterfall. Halfway Rado's camera power died and we had to use the phone. Back in the city we enjoyed german food with a strawberry shake and a great view of the volcano Osorno.

Die Stadt Osorno selbst war uns nach einigen Feedbacks von anderen Reisenden zu unsicher. So fuhren wir nach Valdivia, das bekannt für seine Biere ist. Auf der Fahrt dorthin machten wir einen kurzer Zwischenstop bei der Fabrica de Cecinas Czischke um leckeren lokalen Käse und Wurstwaren zu kaufen. Generell können wir euch nur empfehlen einfach mal bei einem der unzähligen Bauernfamilien auf dieser Strecke anzuhalten und in den Lädelis nach Delikatessen Ausschau zu halten.


After some negative feedbacks from other travellers about the city Osorno we decided to drive further to Valdivia which is known for its beer. On the way, we stopped at a local farmer store Fabrica de Cecinas Czischke and bought delicious cheese and hams. If you have the time we can totally recommend to stop at any of these little farmer stores on the way. They often have homemade specialities which are well worth trying.

Valdivia a town with beer history

Frühmorgens machten wir uns auf zur Besichtigung der Burg Valdivias. Das Fort und die dazugehörige Festungsanlage wurde 1672 von den spanischen Erobern an der Mündung des Flusses Valdivia erbaut, was das Eindringen von feindlichen Schiffen fast unmöglich machte. Heute sind nur noch wenige Mauern und einige Kanonen zu sehen. Dennoch ist das Bauwerk sehr beeindruckend. Das Wetter war heiss und schwül, es zogen immer wieder dicke Nebelschwaden auf und hüllten die Landschaft in ein drückendes Weiss. Auf der Burg angekommen machten viel Touristen ein Selfie Richtung Meer… nur war ausser der weissen Nebelwand nichts anderes ersichtlich. Als Dani gefragt wurde, ob sie ein Foto machen könnte von einem Pärchen, gab sie sich die grösste Mühe den Nebel auch richtig gut einzufangen, herrlich!


Early in the morning we went to visit the castle Valdivia. The fort and its fortifications were built in 1672 by the Spanish conquerors at the mouth of the Valdivia River, making it almost impossible to enter with enemy ships. Today only a few walls and some cannons are left. Nevertheless, the building is very impressive. The weather was hot and humid, a thick fog was always lingering around and covered the landscape in an oppressive white. Many tourists at the castle took a selfie in the direction of the sea ... except that there is nothing else visible than a white fog screen. When Dani was asked if she could take a picture of a couple, she did her best to catch the blinding white fog in the background, it was hilarious.

Am Nachmittag buchten wir eine Tour durch die Kunstmann Brauerei und setzten unsere Namen auf die Liste fürs Restaurant. In ca 20 min. seien wir dran, meinte die Dame am Eingang und blätterte 3 Seiten weiter um uns einzutragen. Dani lachte und meinte nur: OK, vielleicht können wir ja nach der Tour essen? 25 min. später sassen wir erstaunt an unserem Tisch. Stellte sich raus, dass etwa 30% der Leute nicht auftauchen die aufgerufen werden. Wir assen (schon wieder) leckere deutsche Hausmannskost und rollten danach pappsatt aus dem Lokal zur Tour.


In the afternoon we booked a tour of the Kunstmann Brewery and put our names on the list for the restaurant. In about 20 min. you can come back, said the lady at the entrance and leafed through 3 pages to write our names down. Dani laughed and said: OK, maybe we can eat after the tour? 25 min. later we sat at our table in amazement. Turned out that about 30% of the people do not turn up once called. We ate (again) delicious German home-style cooking and then rolled out of the restaurant to the tour.

Die Bierbraukunst ist etwa so alt wie die ersten Getreidefelder der Menschheit. Vom Iran über Ägypten bis nach Deutschland, seit tausenden von Jahren lieben wir das kühle Getränk. Im alten Ägypten erhielten Bauarbeiter der Gize Pyramide am Tag 5 Liter Bier, das als Nahrung wie auch Bezahlung galt. Natürlich tauchten über die Jahre immer mehr Variationen auf, weshalb 1516 Wilhelm IV der Standhaft, Herzog von Bayern das Reinheitsgebot erlas. Darin wurden die Inhaltsstoffe des Bieres in Deutschland klar definiert: Hopfen, Malz und Wasser. Später kam noch Hefe dazu, das damals noch unbekannt war.


The art of brewing is probably as old as the first fields of grains. From Iran over Egypt to Germany over thousands of years we enjoyed this refreshing beverage. In ancient Egypt the workers on the Pyramids in Gize got 5 litres a day as both payment and food. Of course over the years many beer varieties emerged. Thus in 1516, William IV, Duke of Bravaria established the Reinheitsgebot (purity law) in which the ingredients of Beer were regulated in Germany. The ingredients are: water, barley and hops. Later on added was yeast, which was unknown by then.

Die Kunstmann Familie startete ihre Braukarriere nachdem die lokale Brauerei im heftigen Erdbeben von 1960 komplett zerstört wurde. Heute exportieren sie ihre Biere weltweit und sind ein Grossunternehmen. Die Tour war sehr informativ und unterhaltsam. Da Hopfen nicht einheimisch ist darf es nur importiert werden zum brauen. Die Fabrik hat zwar eine kleine Plantage zu Forschungszwecken, diese reicht aber nicht aus um den kompletten Braubedarf zu decken. Am Ende durften wir 5 Sorten testen und fühlten uns danach etwas wackelig auf den Beinen. Oder besser gesagt, Dani war es, da sie Rados Willkommensbier mittrinken musste, da er der Fahrer war ;)


The Kunstmann family started to brew beer for personal use after Valvivias main brewery got destroyed in the heavy earthquake in 1960. They since then became huge and export their beer all over the world. The tour was fun and very informative. Since hops is not a native plant, it can only be imported for brewing. The factory has a very small plantation for research on their property but that's not enough for brewing. At last we got to taste 5 different sorts of beer and felt quite tipsy afterwards. Or let's say Dani was, since she had to drink Rado's welcome drink as well because he was the designated driver ;)

Nach der Tour gönnten wir uns ein kleiner Powernap im Camper und fuhren im Sonnenuntergang Richtung Norden. Nach zwei Stunden fanden wir eine Tankstelle und blieben für die Nacht.

Der Weg nach Santiago war lang. Wir entschieden uns einen Tag früher anzukommen um noch genügend Zeit zu haben Michael zu reinigen vor der Übergabe. Also verbrachten wir die nächsten Tage fahrend und hielten nur zum Essen und zum übernachten an Tankstellen. Sobald wir auf die Autobahn kamen wurden die Tankstellen riesig und hatten alles was man benötige, von Duschen über Toiletten und manchmal ganz OK Essensangebote. Mit der Stadt in der Reichweite tauchten auch die Bettler wieder auf, was manchmal etwas mühsam war. Aber am Abend und in der Nacht liessen sie uns in Ruhe.  


After the tour we took a short nap in our van on the parking lot. At sunset we drove further north and looked for a gas station to park for the night.

The way to Santiago was still long. We decided to arrive a day earlier to have enough time to clean our car. The next two days we spent driving during the day and sleeping on gas stations during the night. As soon as we reached the highways towards Santiago the gas stations became huge and were equipped with showers and toilets and sometimes nice food options. With the city approaching the beggars appeared as well. Which can be quite annoying at times but in general they leave you alone during the night time.

Autobahnen ist gleich Mautstationen. Es fühlte sich so an, als ob jede Stunde eine weitere auftauchte. Irgendwann versuchten wir eine zu umfahren, was in einer abenteuerlichen Fahrt übers Land und einer weiteren gefluteten Kühlbox endete. War es das Wert? Vermutlich nicht, aber danach bezahlten wir ohne wenn und aber die Strassengebühr.

Autobahn ist gleich Abenteuer. Wir sahen Fahrradfahrer oder Leute die zu Fuss unterwegs waren, das schien irgendwie normal zu sein. Auch waren des öfteren Essensstände auf dem Pannenstreifen aufgebaut. Als Fahrer musste man konstant konzentriert sein um nicht plötzlich jemanden oder etwas zu überfahren, aber irgendwie funktionierte es. Die Strassen waren breit genug und der Verkehr war auch mässig. Wir genossen es zudem einfach mal anzuhalten und an einem der vielen Stände frische Früchte zu kaufen. Als wir jedoch die Stadt erreichten wendete sich das Blatt dramatisch...


Highway equals charge stations. It felt like every hour there was another one. At one point we tried to avoid one which ended up in a bumpy ride through the countryside and another flood in our cooling box. Was it worth it? Probably not, but after that, we paid the bloody charge without any further complaints.

Highway also equals craziness. People on bicycles or on foot were also a common thing. There were also a lot of food stands right next to the breakdown lane. You have to be on high alert all the time but for some reason it works. The highways are wide enough to avoid collision and we also enjoyed being able to pull over from time to time for some fresh fruits. Once we entered the city however, everything changed dramatically....

 

Hello Santiago, byebye Michael

Als wir am frühen Nachmittag in Santiago ankamen mussten wir uns zuerst einmal durch die wilden Autobahnen der Innenstadt kämpfen. Zum Glück war Rado am Steuer, Dani sah uns bereits mehr als einmal in einen Unfall verwickelt, es war völlig abgedreht. Es fühlte sich an wie ein Kampf auf Rädern und es war noch nicht mal Hauptverkehrszeit. Jeder war unglaublich in Eile und wollte unbedingt an erster Stelle sein.


We arrived in Santiago in the early afternoon and struggled through the wild traffic of the city. Luckily Rado was behind the wheel, Dani more than once braised herself in the case of an impact, it was mental. It felt like a full on battle on wheels and it wasn't even rush hour. Everyone seemed to be in a hurry and everyone had to be the first.

Als wir endlich in unserem tollen Airbnb eintrafen, warfen wir uns als erstes aufs Bett. Leider mussten wir schon bald wieder aufstehen, da die Wäsche und der dreckige Michael riefen. Nachdem Rado das Auto abgab wollten wir unsere nette kleine Wohnung gar nicht mehr verlassen. Wir hatten ein kleines Juwel inmitten der Grosstadt Santiago gefunden: nette Nachbarschaft, eine kleine aber praktische Wohnung, sauber und mit einem Pool auf dem Dach. Nach ein paar Überlegungen liessen wir unsere Pläne für Mendoza und Valparaiso fallen und verlängerten unseren Aufenthalt.

Während den nächsten Tagen genossen wir es selber zu kochen, auszuschlafen und rumzulümmeln im Herzen von Santiago.


When we finally reached our Airbnb we crashed on the comfortable bed completely exhausted. Sadly we couldn't stay as we had a lot to do: laundry, cleaning and getting everything ready to say bye-bye to Michael. After Rado dropped the van off we were reluctant to leave the nice and cosy flat. We had found a rare gem in the middle of Santiago: Nice neighbourhood, a small but practical living space. Clean and with a pool on the roof. After some thought, we cancelled our plans to go to Mendoza and Valparaiso and extended our stay.

For the next days, we enjoyed cooking our own food, sleeping in, swimming and chilling in the heart of Santiago.

 

Coffee with legs and the dark history of Chile.

Nachdem wir kaum unsere Wohnung verlassen hatten, buchten wir an unserem letzten Tag eine free walking tour durch die Innenstadt. Jep, das Beste kommt am Schluss. Unser Tourguide Franco führte uns durch die Innenstadt und erzählte uns jede Menge lustige und interessante Geschichten, wie z.B.: weshalb gibt es in Santiago so viele schlechte Cafés mit Instantbrühen? Nun, Chile ist sehr heiss, also war niemand wirklich in Kaffee interessiert. In den 80gern kam dann eine Frau auf die Idee Kaffee mit einem Stück Extra zu verkaufen. Das waren dann Frauen in kurzen Miniröcken, die den Kaffee an Stehtischen servierten und mit dir plauderten bis du die Brühe getrunken hast. Der Name: Kaffee mit Beinen (immer noch sehr schlechten Instakaffee, aber egal). Das Upgrade folgte prompt, hinter dunklen Scheiben hatten die Frauen noch weniger an, von Bikinis über sexy Krankenschwestern Uniformen oder Karneval Kostüme. Nun fragt ihr euch wahrscheinlich ob es nicht auch einen Shop mit sexy Männern gibt? Den gab es, für ca. einen Monat, vermutlich ging er wegen dem schlechten Marketing-Namen ein: Kaffee mit drei Beinen...


Leave it to us to save the best bits for last. After we barely left our flat for days we took a free walking tour through the city on our very last day. We enjoyed a cool tour with Franco through the old parts of Chile and learned some interesting things like: why are there so many coffee shops that serve shitty coffee? First of all, Chile is too hot. So nobody was actually interested in coffee. Until the eighties when a lady decided: let's sell coffee with an extra: the shop has no chairs only tables and pretty girls in very short dresses that serve you coffee and talk with you until you finish it. Hence: coffee with legs (still very bad instant coffee though). The upgrade followed soon by a shop with dark windows where the women inside would wear bikinis, nurse or police uniform but obviously in a very sexy way. Now you probably think, is there a shop for girls too with sexy guys? Yes, there was… for about a month. It didn't last sadly, probably because of the very bad name: coffee with three legs.

Die Gründung von Santiago hat es in sich. Als die Spanier das Inka Reich eroberten wurde ihnen gesagt, dass es im Süden noch viel mehr Gold gibt. Natürlich war dem nicht so, aber die Gier nach noch mehr Gold war gross und so zog es die Spanier gen Süden. Was sie fanden war: Wüste, Erdbeben und die Mapuches, ein kriegslustiges Volk an denen sich schon die Inkas die Zähne ausgebissen hatten. Als dem Bürgermeister von Santiago, Pedro de Valdivia, die Leute ausgingen startete er ein Versuch einen Mapuche Jungen zu konvertieren. Er gab ihm den Namen Lautaro und trainierte in ihn spanischer Kriegskunst, schreiben und reiten. Der clevere Junge machte fleissig mit und stahl sich später davon, brachte alles seinen Leuten bei und kam zurück und entführte Valdivia. Die Mapuches waren so gut in der Anpassung, dass sie über die Jahre viel von ihrer Kultur verloren. Am Ende wurden auch sie irgendwann besiegt, leider leider werden sie auch heute noch unterdrückt.  


The founding of Santiago is quite interesting. When the Spanish conquered the Inca empire they told them that there is even more gold in the south. Of course, there wasn't, but the hunger for gold was big so the Spanish went and found: deserts, earthquakes and the Mapuches, a war-hungry tribe that made the lives of the Spanish quite miserable. Pedro de Valdivia made the mistake of trying to brainwash a Mapuche boy. He named him Lautaro and trained him in Spanish warfare, writing and riding Horses. Guess what happened? Right, the boy escaped and taught everything he knew his village, came back and kidnapped Valdivia. The Mapuches were so good in adapting to their new knowledge that they lost most of their own. Eventually, they were defeated. Sadly they still get mistreated nowadays.

Die chilenische Geschichte ist sehr düster, besonders im späten 20. Jahrhundert. 1970 wurde der erste linke Präsident gewählt: Salvador Allende. Er versuchte das Land zu vereinen aber nicht mit Waffen wie in Kuba, sondern mit Wein und Empanadas. Trotzdem war die USA skeptisch und versuchte mit allen Mitteln einen weiteren kommunistischen Staat zu verhindern, obwohl Allende mehr als einmal betonte, dass er kein Marxist war. So organisierte die CIA mit Hilfe des Militärs und General Pinochet einen Putsch in dem Allende umkam (er erschoss sich bevor der Präsidentenpalast bombardiert wurde). Tausende Regierungskritiker “verschwanden” über Nacht spurlos, Folter in Gefängnissen breiteten sich aus, oft bis zum Tod, Kindesentführungen von anders Denkenden wurden zum Alltag. Als der Terror endlich 1989 endete erholten sich die Leute nur langsam. Das Museum “Memory and Human Rights” widmet sich diesem Thema und ist direkt neben Allendes Statue. Leider wurden Pinochet und viele andere bis heute nicht bestraft und während wir neben der Statue standen brüllte ein Autofahrer aus seinem Wagen “er ist der Verräter!”. Versteh einer die Welt.


The Chilean history is a dark one, especially in the late 20. century. 1970 the first social president was elected: Salvador Allende. He tried to unite his country but not with guns like in Cuba but with wine and empanadas. Still, the USA did not like to see another communism country emerging, even though Allende more than once said he wasn't a Marxist. So with the help of the CIA, the military with General Pinochet overthrew Allende (he killed himself before they bombed the presidential office). Thousands of political dissidents ‘disappeared’ overnight, torture in the country’s prisons spread, often until death, and kidnapping children of wrong thinking parents became common. When the terror finally ended in 1989 the people slowly recovered. The Museum of Memory and Human Rights is dedicated to commemorate and educate, it's right next to Allendes Statue. However, Pinochet and many others never got punished for what they did and while we were standing next to the statue a guy yelled out of his car: he's the villain! We all felt quite awkward.

Es gibt natürlich auch lustige Geschichten wie die Oper, die immer wieder Feuer fängt. Wieso weiss niemand, aber aus Spass steht jetzt hinter der Oper eine Statue eines Feuerwehrmannes. Dann gibt es noch die Statue von spielenden Kindern die politischen Spannungen schuf. Was als Geschenk gedacht war, wurde plötzlich hoch diskutiert, es handle sich um ein Abbild der sich streitenden Ländern: Peru, Bolivien und Argentinien gegen Chile! Sehr ihr es? Wir und der Künstler selbst sahen es auch nicht. Barrio Lastarria ist heute eine nette Gegend wo man tatsächlich guten Kaffee kriegt und nette Sandwiches. Ah, da war noch dieser Präsident der Sandwiches über alles liebte: Barros Luco. Die Kombo Käse und Schinken war sein Favorit, so beschloss es, dass von nun an dieses Sandwich nach ihm benannt wird. Weshalb man es auch heute noch in vielen Menus sieht.


There are however a lot of funny stories too. Like the opera that constantly catches on fire. Why? Nobody knows but they built a statue of a firefighter next to it as a joke. The statue of playing boys that became a hot political topic: it looks like they are fighting... Peru, Bolivia and Argentina against Chile! Can you see it? We couldn’t and the artist himself couldn’t as well. We went to Barrio Lastarria, a nice neighbourhood which now serves good coffee and nice sandwiches. There's this thing with sandwiches and Barros Luco a former president. He loved the cheese and ham combo, so he declared that every ham and cheese sandwich shall be named after himself. Hence you see it in practically every menu.

Wir gingen durch den Park der viele geschenkte Statuen von Ländern wie Italien, Deutschland oder der USA hat. Die wohl grösste ist ein Brunnen, der die Immigration von 1848 wiederspiegelt. Auf der anderen Seite des Flusses ist das Studentenviertel. Berüchtigt für seine harten und günstigen Cocktails. Vorsicht vor dem Terremoto, ungewöhnliche Mix aus Pipeño-Wein, dem bitteren Kräuterlikör Fernet Branca und Ananassorbet. Nach einem Becher bewegt sich sprichwörtlich die Erde unter dir. Ganz in der Nähe befindet sich das Haus der Geliebten des berühmten Poeten Naruda, welches aussieht wie ein Schiff. Dort endete unsere Tour.

Es war ein toller letzter Tag nach einer langen Reise von Süden nach Norden. Wir freuten uns schon sehr auf unseren nächsten Stopp in Neuseeland, wo wir sogar für einmal einen kompletten Reiseplan für die Nord- und Südinsel hatten.


We went through the park with lots of statues that were gifts from other countries. The biggest among them is Germany since so many came to Chile. On the other side of the river is the student district Pino Nonno. If you want cheap and heavy drinks, this is the place to be. Careful of the drink called Terremoto, and unusual mix of Pipeño wine, the bitter herbal liqueur Fernet Branca und pineapple icecream. After one drink the earth literally moves under you! Nearby is the mistress house of the famous poet Neruda that looks like a ship.

It was a nice last day after a long journey from south to north. We were looking forward to New Zealand our next stop, which for once we already had plans for both islands.